Geschwind! Da seh' ich schon, die
beiden edlen Recken, die im Begriffe, ja im Sprung sind mein
Schlafmobiliar zu meines Wohnheims Füßen abzustellen.
Der Aufzug trägt sie wie auf Wolken in
den sechsten Stock und dort – ach! - fletscht die böse Wahrheit
mir ihre gelben Zähne ins Gesicht!
Allein ein solch Gesuh zu errichten
scheint naiv! Gleicht Wahnsinn und Lebensmüdigkeit!
Wäre nicht die Hilf gewesen von –
ach! - dem edlen Mitbewohner und diesem tollkühnen Studenten der
Medizin, der immerzu lustig Reden hat vom sezieren und präparieren!
Das Ding hätt nie zum Stehen bekommen.
Doch jetzt, steht es an die Wand
gerückt, friedlich liegt es da, wie ein Kätzchen in der
Morgensonne. Ich kann nur hoffen – beten – dass es nicht wieder
seine Zähne fletscht und Schraub um Schraube abspringend zu Boden
geht.
Nach all dem Flüchen aber kann ich
froh sein, denn das Gemüse der Zucchini, welches ich im kühlenden
Schranke aufbewahrte – es ist noch gut. Ich esse es, frohen Mutes,
ehe ich überlege, was mein Abendmahl werden könnt.
Das Abendmahl. Wie konnt ich nur? Was
hab ich nur getan? Wer soll das essen?
Der Gedanke erschien gut, exzellent,
möcht ich meinen. Das Ergebnis – erschreckend!
Reis gekocht, Linsen zerkocht,
Aubergine ist eine unkennbare Maße..
Alles zusammen wollt ich noch
angebraten haben.. jetzt siehts aus wie ein klumpiger Sack Mehl
und schmecket auch so. Ich soll nie
versuchen mit der Kocherei mein Geld zu machen.
Leicht inspiriert von: Die Leiden des jungen Werthers - J.W. von Goethe